Gewebeband: Welches Klebeband hält auf ....?

Welches Klebeband haftet auf Holz? ... auf Putz? Welches Klebeband zum Streichen und Lackieren und welches Klebeband hält auf Fliesen oder Glas? Abhängig vom zu verklebenden Untergrund braucht ein Gewebeband eine spezielle Klebkraft, aber natürlich soll es auch rückstandsfrei abziehbar sein, egal ob von Stoff, Styropor oder Teppich! Äußere Einflüsse verlangen nach Klebebändern mit einer hohen Temperaturbeständigkeit, andere Tapes sollen vor allem leicht einreißbar sein. Ein Klebeband für alle Anwendungen gibt es nicht, dafür aber für jede Anwendung ein passendes Klebeband!

Welches Klebeband hält auf Holz, Fliesen & Co.?

Das Angebot an Klebebändern zum Abkleben ist groß, je nach Verwendung gibt es unterschiedliche Abdeckbänder: beispielsweise zum Abdecken im Außenbereich, zum Abkleben für empfindliche Oberflächen sowie spezielle Bänder für Maler- und Lackierarbeiten. Auch die Licht- und Tontechnik sowie der Bühnenbau verwendet häufig Abdeckbänder – in der Branche dann häufig als Masking Tape bekannt. Schnell wird klar: Das eine Band für alles gibt es nicht. Vielmehr gibt es für die unterschiedlichsten Anwendungen, Oberflächen und Einflussfaktoren ein individuell passendes Band.

Ein wichtiger Hinweis: Grundsätzlich sollte vor jeder Klebeband-Anwendung der zu verklebende Untergrund auf seine Verträglichkeit getestet werden! So vermeidest Du, dass das Gewebeband mit der Oberfläche reagiert und diese beschädigt.

Die Eigenschaften einer Klebung sind nicht nur vom Klebstoff selbst, sondern ebenso vom Material der Fügeteile, dessen Oberflächenzustand sowie der Geometrie abhängig. Eine Testklebung sollte im Idealfall auf dem Original-Untergrund, unter realen Bedingungen (z.B. Witterung) erfolgen. 

Um Schäden zu vermeiden, sollte vor jeder Verklebung der Untergrund beurteilt und auch getestet werden. Dies geschieht in 5 Schritten:

  1. Augenschein: Wie wirkt der Untergrund, sieht er robust oder eher empfindlich aus?
  2. Wischprobe: Hierbei wird mit der flachen Hand oder einem Lappen über die Oberfläche gewischt, um festzustellen, ob sich Farbe vom Untergrund löst.
  3. Kratzprobe: lassen sich einzelne Partikel leicht ablösen?
  4. Abrissprobe mit Klebeband: Hierbei wird ein 10 cm langer Streifen Klebeband auf die zu verklebende Oberfläche fest angedrückt und ruckartig abgerissen. Falls es zu Abrissschäden kommt, muss ein Klebeband mit geringerer Klebkraft verwendet werden.
  5. Probeverklebung: bei schwer zu beurteilenden Oberflächen sollte zusätzlich eine Probeverklebung durchgeführt werden, um die Eigenschaften des Klebebandes richtig abschätzen zu können. Vor der endgültigen Verklebung klebt man hierzu für 24 Stunden ein Stück Gewebeband auf den jeweiligen Untergrund.

Für jede Anwendung das passende Klebeband

Es gibt für (fast) jede Oberfläche das passende Gewebeband – egal, ob zur Fixierung, zur Begrenzung von Bearbeitungsflächen beim Streichen oder zum Schutz von Oberflächen. Wichtig ist, dass man das richtige Klebeband für die jeweilige Oberfläche wählt. Folgende Faktoren spielen bei der Klebebandauswahl eine Rolle:

  • Einsatzdauer des Klebebandes
  • Anwendung innen oder außen (UV-beständig, temperatur- und witterungsbeständig)
  • Art des zu schützenden Untergrunds (rau, glatt, strukturiert; chemische und mechanische Einflüsse, Haftung am Untergrund und dessen Tragfähigkeit)
  • beabsichtige Arbeit (Streichen, Lackieren, Beschichtung, Putz)

Im Folgenden findest Du eine Übersicht über eine Auswahl von Klebebändern und die jeweiligen Oberflächen, die damit gut zu verkleben sind:

OberflächeLinierbandUniversal-Gewebe-KlebebandGewebeband (Steinband)*Putzband (glatt/gerillt)Maskenband
Acryllack                x
Aluminium          x          x        x
Altanstrich              x        x
Beton          x        x    
Holz (Bauelement)            x        x    
Holz lackiert          x            x
Holz unbehandelt         x          x    
Edelstahl        x       x          x       x
Gipskarton              x       x
Glas          x          x       x
Fliesen       x            x       x
Metall       x       x          x       x
Putz            x        x  
PVC, Gummi              x  

*Steinband eignet sich u.a. für Beton und Putze, jedoch nicht für Naturstein, wie der Name fälschlicherweise vermuten lassen könnte!

Achtung: Die Untergründe Granit, Marmor, Kunst- und Naturstein sowie Betonwerkstein sind für eine Verklebung mit Klebeband generell nicht geeignet!

Die wichtigsten Untergrundarten im Detail

So vielfältig das Angebot der Klebebänder, so zahlreich auch die Untergründe, auf denen sie verklebt werden. Dennoch gibt es eine Reihe von Oberflächen, auf denen Klebeband besonders häufig verklebt wird.

Klebeband auf Putz

Glatter oder gefilzter Putz ist empfindlich, hier sollte ein Klebeband mit möglichst geringer Klebkraft verwendet werden. Je nach Anwendung (Schleifen, Beschichten) ist für diese Putze Gewebeband oder Papierklebeband geeignet. Grober Putz, der strukturiert oder rau ist, sollte mit stärker haftendem Klebeband abgeklebt werden. Diese Klebebänder passen sich besser dem unebenen Untergrund an.

Glas verkleben

Klebebänder, die von innen auf Glasflächen geklebt werden, sind oft direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. In diesem Fall sollten unbedingt Gewebebänder mit UV-beständigem Klebstoff, beispielsweise Acrylatkleber, verwendet werden.

Klebeband auf Holz

Werden Gewebebänder auf Holz verklebt, ist darauf zu achten dass die Klebebänder keine zu hohe Klebkraft aufweisen. Sowohl bei beschichtetem als auch bei unbeschichtetem Holz sollten Klebebänder mit einer möglichst geringen Klebkraft verwendet werden. Um die Lackierung oder Beschichtung der Holzfläche nicht zu beschädigen und um zu vermeiden, dass einzelne Fasern mitabgerissen werden, sollte das Klebeband langsam und schräg abgezogen werden.

Tipp: Zur Verstärkung kann bei mechanischer Belastung zusätzlich ein PVC-Klebeband auf das schwächere Klebeband aufgeklebt werden.

Verklebung von Metall

Bei Metallen wird die natürliche Oxidation durch die Verklebung mit Gewebeband reduziert. Dadurch ergeben sich nach der Klebebandentfernung optische Unterschiede. Je nach Metallart erfolgt die optische Angleichung innerhalb weniger Monate.
Speziell bei beschichtetem Metall kann sich zudem die Beschichtung verfärben oder ablösen.

Kunststoff – möglichst kurz abkleben!

Werden Klebebänder auf Kunststoffen angebracht, ist zunächst zu klären, ob diese neu oder alt und möglicherweise verwittert sind. Generell sollten Kunststoffe nur kurzzeitig abgeklebt werden und auch dann bleibt ein gewisses Restrisiko. Besonders kritisch ist verwitterter Kunststoff, hier kann es nach der Entfernung des Klebebands zu Veränderungen der Oberfläche kommen, z.B. zu Verfärbungen, wenn die verwitterte Schicht vom Klebeband mitabgerissen wird. Mit entsprechenden Reinigungsmitteln lassen sich die restlichen Flächen anschließend reinigen und dadurch optisch angleichen.
In seltenen Fällen ist auch eine Wanderung von Weichmachern zwischen Klebeband und Kunststoff möglich.

Wichtig: Besonders bei der Verklebung von Kunststoff sollten die Herstellerangaben im technischen Merkblatt des Klebebandes aufmerksam gelesen werden!

Tipp: doppelte Verklebung

Die doppelte Verklebung ist besonders dann geeignet, wenn ein Klebeband verwendet werden muss, das für den Untergrund nur bedingt geeignet ist oder bei größeren mechanischen Beanspruchungen. So funktioniert die doppelte Verklebung:

  • ein Klebeband mit hoher Klebkraft wird auf ein Klebeband mit geringer Klebkraft aufgeklebt (dadurch werden bei empfindlichen Oberflächen Schäden vermieden)
  • auf ein UV-beständiges Klebeband wird zusätzlich ein stärker haftendes, nicht UV-beständiges Gewebeband aufgeklebt (z.B. bei Glasflächen)
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