Delay: Delay von akustischen Signalen

Der Begriff Delay (engl. für Verzögerung) steht in der Tontechnik für die Laufzeitverzögerung eines Signals. Ein Delay entsteht, wenn das Audiosignal über mehrere Lautsprecher und größere Entfernungen in Konzerthallen oder bei Open-Air-Festivals wiedergegeben wird. Hier ist der Schall langsamer als das über Lautsprecher wiedergegebene Audiosignal, es kommt zu Laufzeitunterschieden zwischen den Lautsprechern und zur Verzögerung (Delay) des Signals.

Generell ist zu unterscheiden zwischen einem Delay...

  • ...als Abkürzung für Delay Line, die zum Ausgleich der Verzögerung dient.
  • ... als bewusst eingesetztes Effektgerät.

Wie entsteht ein Delay?

Ein Delay entsteht in größeren Räumen und bei großen Open-Air-Veranstaltungen mit verteilten Lautsprechern. Der Direktschall ist zeitverzögert zum Audiosignal, das über das Mikrofon aufgenommen und verstärkt wird. Der Zuhörer hält dann fälschlicherweise den Lautsprecher für die Tonquelle, von welcher der Schall zuerst kommt und nicht die eigentliche Schallquelle, also z.B. den Sänger am Mikrofon.
Mit einer Delay Line lässt sich diese Laufzeitverzögerung korrigieren.

Wie funktioniert Delay als Soundeffekt?

Die Laufzeitverzögerung kann auch erwünscht sein und absichtlich eingesetzt werden, als Soundeffekt. Mit einem Effektgerät wird das Signal zwischengespeichert und mit einer definierten Laufzeitverzögerung einmal oder mehrmals wieder ausgespielt (Feedback). Die Verzögerungszeit beträgt meist zwischen 50 ms und zwei Sekunden, das Effektsignal ist vom Direktsignal getrennt hörbar. Der erzeugte Klang ähnelt einem Echo. Durch die Programmierung der Abklingzeit lässt sich zudem ein natürlich ausklingendes Echo erzeugen.

Mit Effektgeräten lassen sich verschiedene Delays erzeugen, unter anderem:

  • Filter-Delay
  • Reverse-Delay
  • Stereo-Delay
  • Multi-Tap-Delay (Mehrfach-Delay)
  • Modulations-Delay